Wir vom Audax Club e.V. fahren die Strecke vom Zeitfahren Hamburg Berlin (HHB) kurz vorher ab und nehmen uns dazu 2 Tage Zeit. „Die Strecke“ gibt es allerdings gar nicht. Jeder und jedes Team wählt sich die geeignete Streckenvariante. Aber es gibt Regeln zur Wahl der Strecke und daran haben wir uns gehalten. Insgesamt gesehen, haben wir eine sportliche Wanderfahrt mit 9 Leuten von Hamburg nach Berlin gemacht. Und nicht nur das gute Wetter hat Spaß gemacht.
Die Bahn ist immer ein Thema bei HHB. Den meisten reicht es, die Strecke einfach zu befahren und wählen für die andere Richtung, den Transport auf der Schiene. Bei uns ging es schon mit Schienenersatzverkehr zum geplanten Startpunkt Bergedorfer Bahnhof los. Zu viert gab es eine Zubringer-Tour ab der U-Bahn Stadion Mümmelmannsberg. Die anderen Kollegen kamen auch alle mit dem Fahrrad nach Bergedorf, zum Teil direkt aus Neumünster!
Kurz nach 8:00 Uhr brauchten wir noch Licht, nicht weil die Sonne noch nicht aufgegangen war, sondern weil der Nebel so dicht war. Feucht und frisch war es, aber nach zwei Stunden wurde es richtig gut, das Wetter.
Die Geesthachter Elbbrücke ist aus Sicht des Radfahrers eine Fehlplanung. Die Benutzung des Fahrradwegs ist vorgeschrieben, aber viel zu eng für eine schnelle Gruppe oder auch nur für einen flotten Radfahrer, der einem Spaziergänger begegnet. Wir waren nicht schnell und haben es überlebt. Gut und sicher geht aber noch anders.
Unterwegs auf dem Elbdeich, konnten wir das Kernkraftwerk Krümmel auf der anderen Elbseite nicht sehen, da war immer noch der Nebel vor. Es ist bei HHB nicht verboten, bei Lauenburg wieder über die Elbe zu fahren. So richtig empfehlenswert ist es allerdings auch nicht. Denn in dem Fall muss man mindestens einmal Fähre fahren, um die Elbe (genau einmal von NDS nach MV) über die Dömitzer Brücke zu überqueren. Wir haben es trotzdem gemacht, sind über Boizenburg gefahren und dann immer entlang der Elbe bis zur Fähre bei Hitzacker. Ich glaube, eine kleinere Fähre gibt es sonst nirgendwo über die Elbe.
Zu Mittag isst man auf so einer Tour Kuchen. Altmärker Apfeltorte hieß die Kreation. Das Stück war groß genug, um satt zu werden. Und geschmeckt hat es uns auch, da im altertümlichen Café in Hitzacker.
Es gibt 2 Elbbrücken bei Dömitz. Nehmt die Straßenbrücke, die alte Eisenbahnbrücke ist im letzten Krieg zerbombt worden. Die Reste sind aber immer noch sehenswert. Die darf man sich übrigens auch während HHB so nebenbei ansehen. Ich denke, das schafft man in einer knappen Stunde zusätzlich und lohnt sich durchaus. Dann über die Straßenbrücke und wo B191 und B 195 sich kreuzen ist ein Parkplatz, der Parkplatz mit der HHB-Kontrollstelle.
Hinter Lenzen bis etwa Cumlosen sind wir dann wieder direkt an der Elbe gefahren. Die Sonne schien und es war trocken. Insofern haben die Hinterlassenschaften der Schafe nicht weiter gestört. Wir mussten allerdings einmal vom Beton-Weg den Deich hoch, weil der Zaun quer über den Weg gespannt war.
Unsere Pension Wittenberge, lag etwas außerhalb und wir haben einen kleinen Schlenker nach Norden gemacht, um gleich einen Tisch zum Abendbrot klarzumachen. Hat alles gut geklappt, obwohl gleichzeitig eine Bikergruppe den Saal für Musik und Tanz gebucht hatte. Mit Unterkunft und Essen haben wir einen Glückgriff getan, obwohl es im Vorfeld durchaus schwierig war, überhaupt etwas zu finden.
Am nächsten Morgen ist Gerhard aus Berlin zu uns gestoßen, er hat uns dann zurück nach Berlin begleitet. Auch am Sonntag war das Wetter zum Radfahren klasse. Diesmal sogar mit überwiegend Rückenwind. Wir sind gut vorangekommen. Wer Interesse an der Strecke hat, möge sich unseren Track ansehen. Wir haben auch mit Rennradreifen keine Probleme gehabt. Ich würde für HHB allerdings an einigen Stellen anders fahren. Aber wir waren ja zum erkunden unterwegs.
Und zum Kuchen essen. Das Eiscafé in Friesack kannte ich noch aus irgendeinem Vorjahr. Die haben auch Kuchen. So zu Mittag. Wir waren ziemlich genau um 12:00 Uhr da.
Alle müssen bei HHB durch Nauen. Nicht im Sinne einer festgeschriebenen Regel, aber es ergibt sich einfach so. Wer mit einer schnellen Gruppe unterwegs ist, kommt die B5 entlang und ab der ersten Abfahrt Nauen wird die B5 zur Kraftfahrzeugstraße (Für HHB-Teilnehmer eine absolute NoGo Strecke). Aber den Radweg hinter Nauen kann man benutzen oder man fährt einen Schlenker über Falkensee.
Wir haben den Radweg abseits der B5 ab Berge genommen und Nauen eher nördlich umfahren um dann weiter den Radweg im Zuge der B5 zu nehmen. Auch mit Navi raten wir, die Radstrecke vorher mal in Augenschein zu nehmen. Im Laufe der Zeit hat sich zwar einiges verbessert, aber geradlinig geht noch etwas anders. Wir wussten wo es langgeht und sind dann kurz vor dem HHB-Ziel, dem Wassersportheim Gatow, links Richtung Bahnhof Spandau abgebogen. In Berlin war übrigens, trotz Sonntag, reichlich Verkehr und auch die Bahn war voll. Wir sind aber alle wieder bis nach Hamburg zurückgekommen. Aber auch so ein wenig menschlich Nähe beim Bahnfahren gehört bei HHB dazu.
(Die meisten Bilder sind zwar von mir, aber man darf die Mädels nicht an den Apparat lassen, sonst kommt man aufs Foto. Außerdem sind auch einige Aufnahmen von Jörg dabei)