Die Langstreckenfahrer des Audax Club Schleswig-Holstein beginnen ihre Saison traditionell mit der Fernfahrt Ahrensburg-List, im Brevet Modus.
Zum Fischbrötchen essen auf die Insel radeln. Diese vereinsoffene Ausfahrt fand am 7. März 2020 und mittlerweile schon zum 19. Mal statt. Insgesamt machten sich 25 RadlerInnen in der Gruppe auf den Weg nach Niebüll, um von dort mit dem Zug auf die Insel Sylt zu fahren.
Der vorherrschende Westwind, noch fehlende Trainingskilometer und das konstant flotte Tempo forderten ihren Tribut, und somit erreichten nicht alle Starter das vorgegebene Ziel und erradelten sich die 265 Kilometer Gesamtstrecke. Es trennten sich bildlich gesprochen die Spreu vom Weizen.
Mit Rückenwind und Sonne satt ging es dann von Keitum für die verbliebenden 17 RadlerInnen so geschwind nach List. Nach dem obligatorischen Beweisfoto gab es das wohlverdiente Fischbrötchen bei „Gosch“ dann allerdings erst in Westerland. Ab dort ging es dank DB entspannt nach Hamburg zurück.
Die Radsaison in Schleswig-Holstein ist eröffnet.
Ausgeschrieben als Brevet, gefahren wie ein Straßenrennen. Das kam für die meisten Teilnehmer dann doch überraschend. Der in der Ausschreibung geforderte „geschlossene Verband“ erreichte streckenweise eine Ausdehnung von mehr als einem Kilometer und länger. Es konnte der Eindruck entstehen, dass dies der Spitzengruppe durchaus recht war? Die Ergebnisliste zeigte 7 DNF bei 25 Teilnehmern verbunden mit einem Schamgefühl, der geforderten Leistung nicht gerecht geworden zu sein. Ich meine, umgekehrt würde ein Schuh daraus werden: Diejenigen, die aus einem Brevet ein Rennen gemacht haben, sollten ihr Verhalten selbstkritisch betrachten.
Ich freue mich jedenfalls bereits auf die Version 2021 und möchte die Gelegenheit nutzen, den Organisatoren dieses und weiterer Radsportklassiker für ihr Engagement zu danken, und an die Verdienste von Burkhardt Sielaff zu erinnern, ohne den wir nicht seit Jahren nach List, Berlin, die Ostsee und andere Orte radeln würden.
Die HaLaRa Tour nach List war noch nie ein Brevet und wird es auch nicht werden.
Es ist schön an Burkhard zu denken, der auch mir fehlt. Aber in den letzten zehn Jahren hatte er mit der Austragung der Fahrt nichts mehr zu tun.
Da ich in diesem Jahr nicht selber mitgefahren bin kann ich zur Dynamik des Gruppenverhaltens nur wenig sagen. Aber grundsätzlich ist es natürlich begrüßenswert, wenn ein gewisser Zusammenhalt innerhalb des Fahrerfelds besteht. Leider scheint es eine kritische Größe zu geben, ab der eine Gruppe nicht mehr zusammen zu halten ist.
Vielleicht scheint es angebracht, diese offene Tour wieder zu einer geschlossenen zu erklären.