Auch in diesem Jahr hat sich wieder ein kleines Grüppchen des Audax Club S.-H. aufgemacht, um die Wege rechts und links der Strecken des Zeitfahrens von Hamburg nach Berlin zu erkunden.
Da die Bahn,wie so oft, an ihrem Streckennetz am Bauen ist, hätte sich die Heimfahrt von dort zeitlich schwierig gestaltet. Daher haben wir uns diesmal auf Wittenberge als Tagesziel beschränkt.
Los ging es um 08 Uhr am Bahnhof in Bergedorf und wir sind zunächst locker durch die Vier- und Marschlande gerollt, bevor es bei Geesthacht das 1. Mal über die Elbe ging. Wir fuhren zügig parallel zum Fluß und hatten nach kurzer Zeit bereits Hohnstorf passiert Dort bog unsere Route mehr ins landesinnere ab. Kurz vor Bleckede ist plötzlich bei einem Mitfahrer die Klemmschraube des Sattelstützengepäckträgers abgebrochen, so daß er das Gepäck quer auf den Lenker nehmen und dieses von Hand festhalten musste. Zum Glück wussten wir im Ort einen Fahrradhändler und während dieser zusammen mit dem Kameraden nach einem passenden Ersatz gesucht hat, genehmigten sich die meisten der übrigen ein 2. Frühstück vom Bäcker gegenüber.
Bald konnte es weitergehen und wir fuhren zum Fähranleger, um auf die Nordseite überzusetzen. Ein Wägelchen mit Süsswaren verkürzte uns dabei die Wartezeit auf die nächste Abfahrt.
Auf der anderen Seite angelangt, ging es immer am Deich entlang, bevor wir bei Wehningen auf die Richtung Dömitz führende Straße wechselten. Kurz vor der Stadtgrenze haben wir einen knappen Stopp auf dem Parkplatz eingelegt, welcher uns beim Zeitfahren als Kontrollstelle dienen wird.
In Breetz haben wir ein Hinweisschild auf ein Café ausgemacht und uns spontan entschieden, dort einen Kaffee zu trinken.
Irgendwann hatte uns die Landstraße wieder und die Strecke führte uns via Lenzen am Rudower See vorbei, von dem wir allerdings nix mitbekommen haben, da diese durch ein Waldgebiet verlief. Nachdem wir Richtung Boberow abgebogen waren, die Gegend offener wurde und die Sonne sich mehr und mehr durch die Wolken gekämpft hatte, nutzen viele die Chance einer PP zum ausziehen der langen Klamotten.
Hinter Dergenthin kamen wir in den Genuß eines mit Betonsegmenten ausgelegten Abschnitts, welcher sich noch leidlich fahren ließ. Beim Erreichen der Ortsdurchfahrt in Schilde sind wir jedoch ob des darauf verlegten Kopfsteinpflasters auf den Fußweg geflüchtet. Nach einen halben Kilometer war auch das ausgestanden und es ging auf glattem Asphalt weiter nach Weisen. Hinter der Bahnlinie wollten wir auf der Perleberger Straße über die Stepenitz, doch eine Streckensperrung bzw. eine fehlende Brücke haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Also hieß es wieder retour, um über die L11 zu unserem Ziel in Wittenberge zu gelangen. Wir lagen gut in der Zeit und um Viertel vor Fünf erreichten wir die Radlerpension „Zur Elbaue“, wo wir für diese Nacht unterkommen würden.
Ein Zielbier und eine Dusche später begaben wir uns auf die Jagd nach ein wenig Knabberkram und zusätzlichen Getränken, um den Abend gemütlich ausklingen lassen zu können. Um 19 Uhr hatten wir dann einen Tisch im „Pizzapoint“ reserviert und jede/r suchte sich aus der reichlichen Auswahl an Speisen seine bzw. ihre Pizza aus.
Diese waren wie stets sehr lecker und bildeten eine gute Grundlage für dass, was noch folgen würde. Irgendwie waren aber bei der Nachschubbeschaffung die Augen wieder mal größer als der Magen gewesen. Jedenfalls blieben zahlreiche Bierreserven unangetastet, da sich die meisten recht zeitig zur Nachtruhe verabschiedet haben. Am nächsten Morgen gab es in der Pension ein tolles Frühstücksbuffet und kurz vor dem Aufbruch um halb 10 Uhr hat sich auch noch ein dankbarer Abnehmer für die restlichen Bierbestände gefunden.
Im Gegensatz zum Vortag herrschten bereits angenehm milde Temperaturen und auch der sporadisch einsetzende Regen klang bereits ab, als wir erneut den Asphalt unter die Räder nahmen, um via Uelzen zurück nach Hamburg zu fahren. Hinter Cumlosen stießen wir am Elbdeich auf eine Herde Schafe bzw. deren Hinterlassenschaften. Gott sei Dank war es trocken und wir konnten die wolligen Tiere samt zweier eifriger Hütehunde auf der mit einer wassergebundenen Decke garnierten Deichkrone umfahren. Dies sollte sich noch mehrmals wiederholen.
Leider mussten wir feststellen, das die Elbfähre bei Schnackenburg den Betrieb bis auf weiteres eingestellt hatte. So fuhren wir weiter elbabwärts, um unser Glück mit der Ausweichsfähre in Lenzen zu versuchen. Nach erfolgreicher Elbquerung und dem flicken eines platten Reifens haben wir, in Anbetracht des bereits weit vorangeschrittenen Zeit, die Altmark links liegengelassen und sind direkt nach Dannenberg bzw. Hitzacker gefahren. Dort gab es schmackhaften Kuchen zur Stärkung und anschließend einen Ritt über die Hügel des hohen Elbufers. Da diese jeder in seinem bzw. ihrem Tempo fahren konnte, hat sich unser Grüppchen etwas auseinandergezogen.
In Neu-Darchau waren wir alle wieder beieinander und haben gemeinsam die Fahrt fortgesetzt.
In Alt-Garge wurde jedoch ebenfalls gebuddelt und schon waren wir erneut in ein Quartett und ein Trio aufgespalten. Eine weitere Panne führte uns ein paar Kilometer später wieder zusammen.
Da wir Rückenwind hatten, flog die restliche Strecke nur so unter unseren Reifen dahin.
Bleckede, Artlenburg und Tespe wurden passiert, bevor wir ein ein letztes Mal die Elbe bei Geesthacht überquerten. Via Horst und B5 gelangten wir schließlich gegen 15:30 Uhr zurück zum Bahnhof in Bergedorf, wo unsere Fahrt ihren Ausgang genommen hatte. Alles in allem war es eine gelungene Streckenauswahl die uns wieder einmal durch hübsche Gegenden mit reichlich Natur geführt hat und von der wir viele schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen konnten.